Hallo zusammen!

Entschuldigt die etwas längere Pause. Ich habe realisiert, dass ich eh keinen vollständigen Bericht von allem, was hier passiert, geben kann, und darum versuche ich es gar nicht erst. Außerdem haben Normalität und Routine meinen Mitteilungsdrang etwas gedämpft 😉.

Wie geht’s mir in Kenia so? Ziemlich gut, aber das Land kämpft weiterhin gegen die Pandemie. Heute hat der Präsident verkündet, dass die nächtliche Ausgangssperre, die Abriegelung von Nairobi und Mombasa sowie die internationalen Reisebeschränkungen um 30 Tage verlängert werden. Viele hatten sich mehr Lockerungen gewünscht, aber bei den steigenden Infektionszahlen überrascht es mich nicht. Stand 6. Juni: 2.600 Infektionen, 83 Todesfälle – vor nur einer Woche waren es noch 1.745 Infektionen.  

Als die Coronakrise hier begann und die Schulen am 16.3. geschlossen wurden, dachten wir, dass es sich um vielleicht einen, maximal zwei, Monate handeln würde. Derzeit sieht es allerdings so aus, als würden die Schulen erst im September wieder öffnen. Wir machen uns ernsthaft Gedanken, wie wir sicher gehen können, dass es den Kindern in der Zwischenzeit gut geht.

Eine Möglichkeit, von der ich auch schon berichtet hatte, sind die wöchentlichen Notfall-Essensrationen. Mit Mais, Reis und Bohnen wird der Hunger gestillt. Wir stocken regelmäßig auf und dank einer Umverteilung unserer Ausgaben sowie verschiedener Spender (darunter natürlich unsere vielen treuen Paten <3) können wir inzwischen 59 Familien unterstützen!

Nun wollten wir unsere Lehrerinnen nicht entlassen und haben entschieden, dass sie (wenn auch bei geringerer Bezahlung) ein Outreach-Programm aufbauen sollen. Das heißt: Die Kinder regelmäßig zuhause besuchen, ihnen Aufgaben und Aktivitäten geben und prüfen, ob sich gut um sie gekümmert wird. Wie das im Einzelnen aussieht, werden wir nächste Woche gemeinsam erarbeiten, aber natürlich werden wir sichergehen, dass dabei alle Abstands- und Hygienemaßnahmen eingehalten werden.

Letzten Dienstag haben wir alle Angestellten zusammengerufen, um ihnen mit ihnen über die Krisensituation zu sprechen. Wie schon angedeutet, wollen wir niemanden auf die Straße setzen, zumal Rücklagen bei den meisten kaum bis nicht vorhanden sind. Wir freuen uns, dass wir durch Neuorganisation von Aufgaben eine Weiterbeschäftigung mit reduzierten Gehältern gewährleisten können. Alle arbeiten drei bis vier Tagen pro Woche (anstelle fünf oder sechs) und die Köchinnen helfen im Garten und beim Rasenmähen. Und sie denken sich auch manchmal Spiele und Aktivitäten für die Waisenhauskinder aus, damit die sich nicht allzu sehr langweilen und vielleicht auch noch ein oder zwei Sachen lernen. An anderen Tagen machen das sehr erfolgreich die Lehrerinnen, und selten auch mal ich 😉.   

All diese neuen Entwicklungen werden von vielen wunderbaren Menschen vorangetrieben. Das Team in Deutschland hat immer wieder wertvolle Ideen. Wir stehen durch Online-Treffen und WhatsApp-Nachrichten in regem Austausch. Hier vor Ort brainstorme ich dann mit George, wie die Ideen am besten umgesetzt werden können, und oft kommen uns dabei neue Ideen. Je nach Thema wird auch mal ein größeres Treffen mit den Mitgliedern von MOCC einberufen (MOCC = Mbaga Orphaned Children‘s Centre, der Name des Projekts und des Vereins hier). Irgendwie kommt am Ende dann etwas raus, was meist ziemlich gut ist. Eine schöne Teamarbeit! <3 (… und wenn du Interesse hast, mitzuwirken, sag Bescheid! Wir freuen uns immer über neue Leute!)

Bis irgendwann mal wieder 😉

Eure Meike

Categories:

Tags:

Comments are closed