Lange haben wir gespart, jetzt ist es soweit: Wir bauen wieder! Keine Bange, es geht hier nicht um umfallende Türme – „jenga“ ist Suaheli und bedeutet lediglich „bauen“. Ganze zwei Klassenzimmer sollen es werden. Wenn du unser Projekt schon länger verfolgst, weißt du, dass wir letztes Jahr im November das Voting vom YouTube-Kanal „Lets Bastel“ gewonnen haben, vielleicht sogar mit deiner Hilfe. Sensationelle 10.000 Euro erhielten wir damals für den Schulbau – noch einmal danke an alle Voter*innen und an Michael Truppe von Lets Bastel!

Der Planungsprozess war nicht ganz einfach. Wie viel wird der Bau wirklich kosten? Schaffen wir es allein, oder sollten wir Geld vom BMZ beantragen? Bis wann brauchen wir die neuen Klassenzimmer? Wie viele Klassenzimmer? Und die größte Debatte: Welche Bauweise wählen wir? Es wird dich überraschen, dass wir dieses Mal nicht mit Lehm bauen.

Der Hauptgrund ist vielleicht, dass uns die Behörden Unsicherheit geben. Sie glauben der neuen Lehmbau-Technologie nicht. Bisher sind unsere Bemühungen, eine offizielle Genehmigung zu erhalten, ergebnislos geblieben. Wir werden weiterhin versuchen, den modernen Lehmbau voranzubringen, und in Zukunft auch sicherlich wieder darauf zurückgreifen. Aber dieses Mal, auch zu Vergleichszwecken, werden wir mit Betonsteinen bauen.

Es zeigt sich mal wieder, dass hinter jedem Übel auch etwas Gutes steckt: Die Bauarbeiten müssen zurzeit nicht auf die Schule Rücksicht nehmen. Wobei es mehr darum gehen würde, die Kinder von der Baustelle fernzuhalten, als dass man die Kinder vor Baulärm schützen müsste.

Stellt euch mal eine Baustelle ohne Presslufthammer, Betonmischer, jeglicher Maschinen vor: eine göttliche Ruhe. Das lauteste Geräusch ist das Schippen von Sand und Kies. Ein fehlender Stromanschluss hat seine Vorteile. Allerdings macht er das Arbeiten nicht leicht, hier werden mehr Muskeln aufgebaut als in jedem Fitnessstudio. Genauso wenig hilft ein fehlender Wasseranschluss. Beides gibt es in Siaya, aber wir sind zu weit weg, als dass wir uns einen Anschluss derzeit leisten könnten. Darum pumpen wir Wasser vom Fluss, und wenn es bewölkt ist (Solarpumpe), wird es in 20-Liter-Kanistern geschleppt.

Wir freuen uns, dass es endlich vorangeht, und dass wir den Menschen vor Ort in diesen Krisenzeiten Arbeit geben können. Im Januar kann die dritte Klasse dann aus dem provisorischen Klassenzimmer (= ehemaliges Lager) in ein schickes neues Klassenzimmer ziehen.

Stay tuned!

Liebe Grüße aus Siaya

Meike    

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